Jedes Jahr freue ich mich auf die Kürbis Zeit! Ich habe ja hier schon mal verraten dass ich eigentlich sehr lange nichts mit Kürbis am Hut hatte, aber mittlerweile liebe ich dieses Gemüse total. In jeder Kürbis Saison steht deshalb auch dieses Gericht mehrmals auf dem Speiseplan und wir freuen uns jedes Mal darauf.
Ich habe knapp 10 Jahre in dem kleinen, im Süden an Deutschland grenzenden Nicht-EU-Land mit dem weißen Kreuz auf rotem Flaggengrund gelebt und viele leckere Rezepte in dieser Zeit kennen und lieben gelernt. Eins davon war auf jeden Fall Raclette mit richtig gutem Schweizer Raclettekäse!
Als Kind hatten wir keinen Raclette Grill, aber wir waren gelegentlich bei Freunden zum Raclette eingeladen. Der Käse der dabei verwendet wurde, hatte mit echtem Raclette aber so viel gemeinsam wie die Teletubbies mit Heidi. 🙁
Ich kann deshalb nur jedem Raclette Fan raten: Esst es auf jeden Fall in der Schweiz wenn ihr mal dort seid und wenn ihr es zu Hause macht: Investiert in richtig guten, echten Raclette Käse!
Ein Gericht das ich auch mit der Schweiz verbinde ist die Wähe oder der Fladen – dieser süß oder herzhaft belegte Blechkuchen entspricht ganz einfach einer Quiche oder Tarte. In einigen Teilen der Schweiz waren Wähen ein traditionelles Freitagsgericht (wie bei uns der Fisch) so dass man immer noch Freitags beim Bäcker eine große Auswahl an leckeren süßen oder salzigen Wähen kaufen kann.
Dieses Rezept vereint also zwei ganz leckere, ursprüngliche Schweizer Gerichte auf etwas ungewöhnliche Weise und dazu kommt noch eins meiner Lieblingsgemüse – ein echter Hit der auch noch ganz einfach zuzubereiten ist!
- 100 g Weizenmehl
- 100 g Dinkelvollkornmehl
- ¾ TL Salz
- 80 g Butter kalte; in Stückchen geschnitten
- 75 ml Wasser
- 1 EL Essig
- 2 Zwiebeln kleine Zwiebeln oder Schalotten; gehackt
- 1 Knoblauchzehe gepresst oder fein gehackt
- 600 g Kürbis in 1 cm grosse Würfel geschnitten
- 50 ml Gemüsebrühe
- 150 g Raclette Käse klein gewürfelt
- 2 EL Quitten Gelee erwärmt; optional
- Salz und Pfeffer
- Muskat
- 3 EL Olivenöl oder Butter; für die Form und zum Andünsten
- Mehl für die Arbeitsfläche
- Mehl und Salz mischen, mit der Butter vermengen, bis alles krümelig ist. Eine Mulde formen und Wasser und Essig hineingeben. Teig mischen (nicht groß kneten) und in Frischhaltefolie gewickelt 30 min in den Kühlschrank legen.
- Schalotten und Knoblauch in 2 EL Olivenöl andünsten. Kürbis dazugeben und kurz mitdünsten. Mit der Bouillon ablöschen und zugedeckt 5-10 min bissfest garen. Ohne Deckel die Flüssigkeit einkochen lassen, mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss abschmecken und abkühlen lassen.
- Den Teig auf wenig Mehl ca. 3 mm dick ausrollen. Im eingefetteten Blech auslegen und den Teigboden mehrmals einstechen. 15 min kalt stellen.
- Den Ofen auf 220°C vorheizen.
- Die Kürbismischung auf dem Teig verteilen, Raclettekäse darüber geben.
- Optional: Das Quittengelee darüber träufeln.
- Auf unterster Rille 25-30 min im Ofen goldbraun backen.
Ich verwende für diese Quiche am liebsten Hokkaido Kürbis. Der ist sehr lecker und aromatisch und man muss ihn nicht schälen, ein Pluspunkt wenn es schnell gehen muss.
Wer nicht unbedingt eine vegetarische Quiche möchte: angebratene Speck- oder Schinkenwürfel unter die Kürbismasse heben, oder Mettwurstscheiben anbraten und auf der Quiche verteilen (s. Foto).
Das Quittengelee ist optional, es gibt einen sehr schönen Kontrast zum würzigen Käse. Man kann auch einen Teelöffel Honig darüber träufeln, oft mache ich die Quiche aber einfach ohne Gelee oder Honig.